Marktplatz um 1970 (Quelle: Radio Bremen)

Bürgersinn

Der Wiederaufbau  nach 1945 veränderte die Dimensionen in der weitgehend zerstörten Hildesheimer Altstadt: Engagierten Bürgerinnen und Bürger, die sich mit dem Verlust der historischen Bausubstanz nicht abfinden wollten, gelang es in den 1980er Jahren nach langen Bemühungen, unterstützt durch Firmen- und Privatspenden und die Hilfsbereitschaft namhafter Investoren sowie getragen durch einen breiten Konsens in der Bevölkerung, den Hildesheimer Marktplatz in seinen alten  Dimensionen wiederherzustellen. So konnten bis 1989 u. a. das vielfach als „schönste Fachwerkhaus der Welt“ gerühmte Knochenhaueramtshaus und das Bäckeramtshaus nach Originalplänen neu erstehen, nachdem die ursprüngliche Nachkriegsbebauung abgerissen worden war,  ebenso die Fassade des einstigen Wedekindhauses und des Gildehauses.

historischer Marktplatz, in den 1980er Jahren wiederhergestellt, mit Rathaus, Tempelhaus, Wedekindhaus, Lüntzelhaus, Bäckeramtshaus (Quelle: Wikipedia)

Der in den 1980er Jahren erfolgreich beschrittene Weg fand Nachahmung: Ein ausgeprägter Bürgersinn machte es möglich, den Andreaskirchturm mit einem Treppenaufgang zu versehen. 1998 konnte die berühmte steinerne Renaissancefassade des einstigen Kaiserhauses,  unterstützt durch eine Bürgerinitiative und die Hilfe von Investoren,  wiederhergestellt werden. Der vom Zerfall bedrohte „Gelbe Turm“ auf dem Galgenberg, einst als Aussichtsturm errichtet, wurde gesichert, getragen von einer Gruppe engagierter Bürgerinnen und Bürger.

Historischer Marktplatz, in den 1980er Jahren wiederhergestellt, mit Bäckeramtshaus, Knochenhaueramtshaus und Rolandbrunnen (Quelle: Stadtmuseum Hildesheim)

Eine weitere Initiative hat 2007 die Wiederherstellung des Lambertikirchturmes in ursprünglicher Höhe umgesetzt. 2009/10 erfolgte der Wiederaufbau des „Umgestülpten Zuckerhutes“.

„Umgestülpter Zuckerhut“, 2010 wiederhergestellt (Quelle: Wikipedia)