Das Architekturbüro Moreno + Seidler hat für die Altstadtgilde Hildesheim ein Konzept für den bedeutenden Brückenfund in der Dammstraße entwickelt und dem Oberbürgermeister der Stadt Hildesheim, Dr. Ingo Meyer, vorgestellt.
Das Konzept sieht eine weit gespannte Tragkonstruktion vor, die es ermöglicht, die Ausgrabungsstätte mit einer Glashülle zu umgeben und damit dauerhaft sichtbar zu machen sowie daneben einen verglasten Ausstellungspavillon zu platzieren. In diesem kann die Ausgrabung dokumentiert und präsentiert werden. Beide Verglasungen werden die Ausgrabung statisch nicht belasten, da sie konstruktiv am Tragwerk „aufgehängt“ werden können. Die auftretenden Lasten werden über Stützen abgeleitet, die sich außerhalb der freigelegten und nicht freigelegten Brücke befinden.
Dieser Vorschlag bildet ein Dreieck mit vier bedeutenden Kulturdenkmälern der Stadt, das einen Bezug zur Stadtgeschichte herstellt. Er eröffnet darüber hinaus die Möglichkeit, die Bereiche vom Beginn der Dammstraße über die Brücke bis zum Pfaffenstieg städtebaulich und gestalterisch aufzuwerten, da durch die geplante Beruhigung der Kardinal-Bertram-Straße weniger Verkehr fließen wird.
Insbesondere im bisher eher desolaten Vorbereich des RPM könnte die Straßenfläche reduziert und damit eine Verkehrsberuhigung erreicht werden. Dadurch ergibt sich die Chance einer erheblichen Aufwertung des Außenraumes, z.B. durch eine erweiterte Grünfläche in Form eines gestalteten linearen Parks zwischen Dammstraße und Schuhstraße.
Im Ergebnis könnte Hildesheim in den genannten Bereichen ein echtes Kulturdreieck mit Dom, RPM, Brückenfund und Michaelis ausbilden und damit einen markanten Stadteingang und neben dem Marktplatz als Stadtzentrum ein attraktives kulturelles Zentrum erhalten.
Unser stellvertretender Vorsitzender, Herr Volker Weiß, hat als Ratsherr im Rat der Stadt Hildesheim für unser Konzept geworben. In der Sitzung vom 28.06.2023 wurde es jedoch mehrheitlich abgelehnt. Stattdessen wurde beschlossen, den Brückenfund wieder im Boden verschwinden zu lassen.